Die Rheinpfalz, 10.11.1999:
REIFENSPUREN IM SAND
Atelierausttellung der Künstlergruupe
Der Fotograf Frank Dillenberger arbeitet in Schwarzweiß. "Milieustudien" nennt er seine Stadtlandschaften. Sie sind mit Menschen möblierte Architekturfotografie, die mit der Großbildkamera aufgenommen wurde - unter den Hochstraßen in Ludwigshafen, hinter den Bürogebäuden am Mannheimer Bahnhof, hinter dem Stadthaus N1 - und zeigen die Dominanz von Beton und Glas über den Menschen in der Großstadt der Gegenwart. Um primär grafische Problemstellungen, die, wie in jeder anspruchsvollen Fotografie, mit der inhaltlichen Aussage eng verknüpft sind, geht es bei "Reifenspuren im Sand" und zwei weiblichen Akten, die sich der Solarisation bedienen.
Christine Hohmann stellt abstrakte Arbeiten mit farblich und formal assoziativen Bezügen vor, die sie als "Lackarbeiten" bezeichnet. Mit einem Lötkolben fräst sie Papiere aus, wobei sich die charakteristisch unregelmäßigen Fräskanten leicht aufwölben, so dass optisch ein plastischer Eindruck entsteht.Die ausgefrästen Muster sind teils geometrisch strukturiert, teils chaotisch emotional, die Lackfarben sind aufgespritzt. Manchmal werden mehrere Blätter in räumlicher Tiefenstaffelung übereinander gelegt.
Heiner Kempter zeigt vier abstrakte Bilder, die stilistisch zwei gegensätzlichen Strömungen angehören. Leuchtstarke Primärfarben werden in geometrischen Formen angesetzt, wobei sich die Auswahl der Farben und die Fantasie der Formen nicht an die engen Grenzen des Konstruktivismus halten. Oder der Farbauftrag ist eher informell in einer gebrochenen Palette, ohne auf ordnende Strukturen zu verzichten.
Jürgen Zahn variiert "Sonnenbilder" in Aquarell auf Karton und Druck auf Fotopapier : ein großer runder Ball über einer abstrahierenden Landschaft, deren Farben mit derjenigen der Sonne wechseln.